Es ist Sonntagabend nach dem Grümpelturnier in Huttwil. Ich bin aufgewühlt. Erstmals seit 1986, als ich erstmals D-Junioren betreute, fühlte ich mich im SC Huttwil nicht mehr wohl.

Der Juniorenobmann redet nicht mehr mit mir, geschweige denn grüsst er mich noch. Es wird schlechtgeredet und nach schmutziger Wäsche gesucht, wo keine ist.

Der Grund ist simpel: Ich wechselte vor einem Jahr zum ÄmmeTeam und einige meinten, ich werde rasch wieder zurückkommen. Nun missgönnt man mir offensichtlich den Erfolg. Und weil jetzt auch noch ein Huttwiler Spieler (Christof Greub) in meinem Team in der Coca Cola Junior League mitspielen möchte, hat man endlich den Grund, mich auf dem Dornacker an den Pranger zu stellen. Jetzt sei es mir also doch noch gelungen, den in Huttwil zuvor glücklichen und zufriedenen Christof Greub abzuwerben, sagte mir Juniorenobmann Urs Ryser. Solange er in Huttwil Obmann sei, hätte ich in seinem Klub nichts mehr zu suchen, so Ryser weiter.

Natürlich ärgert mich das Ganze. Aber mit Ryser und Samaranch ist eine kleine (und kleinkariert denkende) Welt wütend auf mich. Diese Herren würden sich gescheiter mal an der eigenen Nase nehmen: Die Junioren der mit einer Ausnahme (Roland Schneider) wichtigsten Huttwiler KiFu-Trainer der letzten Jahre (Urs Röthlisberger, Ernst Jäiser, Beat Hess) spielen auswärts Fussball. Ich begriff Christof Greub, dass er wie seine Freunde und Kollegen nun bereits zum zweiten Mal (nach einem kurzen Abstecher in Langenthal bei den D-Junioren) nach einem (hoffentlich) stärkeren Team Ausschau hielt.

Ich selber fühle mich nach dem ersten Jahr bei den FC's BW Oberburg, Hasle-Rüegsau und Zollbrück pudelwohl. Die letzte Saison (2008/09) war meine schönste als Trainer aller Zeiten. Natürlich sind auch die zwei Aufstiege mit den Huttwiler B-Junioren in die Meistergruppe, die Turniere in Echallens, Broccolis Winterläufe in den Mondboots etc. unvergessen. Aber der Aufstieg mit den C-Junioren übertrifft doch alles noch ein bisschen -- weil es fast doppelt so viele C-Juniorenteams gibt als B-Junioren-Mannschaften, weil es bei den C-Junioren vier statt drei Ligen gibt, und weil ich es ohne die starke Hand von Paul Schenk an meiner Seite schaffte.

Noch fast stolzer als auf den Aufstieg bin ich auf die Tatsache, dass Mateusz Lubecki den Sprung in die U16 des FC Thun geschafft hat. Dass einer erst in der U16 aus dem Breitenfussball noch in den Spitzenfussball wechseln kann, ist heutzutage die absolute Rarität. Selbst wenn wir diese Saison mit dem ÄmmeTeam wieder aus der Coca Cola Junior League absteigen sollten, weiss ich, dass ich mit meinen Trainings, mit meiner Linie nicht ganz auf dem Holzweg bin. Denn Mateo hat es zwar vor allem wegen seines Ehrgeizes, aber hoffentlich auch ein bisschen dank der Trainings geschafft -- nachdem im ersten C-Jahr der Trainer nicht auf ihn setzte und ihn fast immer auf der Bank beliess. 

Im Moment bilde ich das Kader für die neue Saison. Das ist enorm spannend. Über 50 Spieler würden gerne im Ca spielen, nun sind wir für den Sommer noch etwa 27 Spieler, mindestens sieben scheiden im nächsten Monat noch aus. Dabei wird es wie bei Ralph Krueger auch Überraschungen geben. Denn der Elan der neuen Truppe ist riesig, auch wenn die fünf "Verbliebenen" lieber weiter mit den 94ern spielen würden. Fast alle neuen Jungs sind hochanständige, topmotivierte junge Fussballer.

Ich bin sicher, wir werden zusammen weiter Erfolg haben!!!!!!!!!!!